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Sibirische Eismumie

Foto: Mikhail Vavulin

Forschende haben bei einer mehr als 2000 Jahre alten Eismumie aus Sibirien ungewöhnliche Tätowierungen entdeckt. Die Motive würden unter anderem Vögel,Löwen und einen Greif,ein Fabelwesen,zeigen,schreibt die Forschungsgruppe um Gino Caspari von der Universität Bern im Fachjournal »Antiquity

«.

Die Ergebnisse würden nahelegen,dass Tätowieren in der prähistorischen sibirischen Gesellschaft ein ähnlich anspruchsvolles Handwerk gewesen sein könnte wie heute,heißt es in einer Mitteilung der Universität.

Mit verschiedenen Werkzeugen punktiert

Die mumifizierte Frau stammt aus der sogenannten Pazyryk-Kultur und war im Permafrost der sibirischen Region Altai bestattet worden. Dadurch blieb die Haut erhalten. Dennoch seien die Tattoos mit dem bloßen Auge nicht sichtbar,hieß es weiter.

Für seine Analyse erstellte das Forschungsteam daher eine dreidimensionale Aufnahme der Mumie und nutzte dazu digitale Infrarotfotografie mit hoher Auflösung. So stellte es unter anderem fest,dass die Tattoos mit verschiedenen Werkzeugen in die Haut punktiert worden waren.

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Tattoos vom rechten Unterarm der Mumie im aktuellen Zustand (oben),in einem geglätteten Zustand (Mitte) und als künstlerische Darstellung (unten)

Foto: Daniel Riday

Die Bilder zeigen den Wissenschaftlern zufolge Pflanzenfresser,die von Tigern,Leoparden und einem Greif gejagt werden. Auf den Händen fanden sich Darstellungen von Vögeln.

Die Mumie ermögliche ein tieferes Verständnis der Pazyryk-Kultur,heißt es in der Mitteilung weiter. »Durch unsere Studie tritt Tätowieren nicht nur als symbolische Verzierung in Erscheinung,sondern als ein komplexes Handwerk,das der modernen Tätowierkunst in nichts nachsteht«,sagt Caspari in der Mitteilung.

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Dass sich Menschen schon vor mehreren Tausend Jahren tätowierten,ist länger bekannt. Die 5000 Jahre alte und wohl berühmteste Gletschermumie Ötzi weist mehr als 60 Tätowierungen auf. Allerdings handelt es sich bei Ötzis Tattoos um einfache Strichmuster.

msk

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