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Abkühlung in den eigenen vier Wänden: Immer mehr Menschen setzen in Deutschland auf Klimaanlagen

Foto: Paul Zinken / dpa

Angesichts heißer Sommer aufgrund des Klimawandels werden in Deutschland mehr Klimaanlagen gebaut und auch importiert. Im vergangenen Jahr ist die Produktion sprunghaft um gut 92 Prozent auf knapp 317.000 Geräte gestiegen,wie das Statistische Bundesamt berichtet. 2023 waren es nur 164.700 Einheiten. Innerhalb von fünf Jahren betrug die Produktionssteigerung rund 75 Prozent.

In dieser Zeitspanne wurden auch deutlich mehr Klimageräte importiert: Ihr Warenwert stieg seit 2019 um 48,2 Prozent auf 949 Millionen Euro im Jahr 2024. Damit wurde der Rekordwert aus dem Vorjahr von 957 Millionen Euro knapp verfehlt. Wichtigstes Lieferland war Italien,wo jedes vierte importierte Klimagerät herkam. Es folgen China und Schweden. Klimaanlagen für Autos sind in dem Bericht nicht erfasst.

Während in Deutschland lange große Skepsis gegenüber Klimaanlagen herrschte,sind sie in Ländern wie den USA ganz normal. Auch Städte mit oft hohen Temperaturen wie Dubai,Athen,Madrid,Bangkok und Singapur hätten ihren wirtschaftlichen Aufschwung wohl kaum ohne Klimaanlagen erlebt.

In Deutschland sind viele Büros gar nicht oder schlecht klimatisiert,ebenso Geschäfte,Hotels und Restaurants – und auch in vielen Krankenhäusern fehlt eine angemessene Klimatisierung,was aus Sicht von Patientinnen,Patienten und Personal problematisch ist. Im Auto dagegen verzichtet heutzutage kaum noch jemand auf eine gute Klimaanlage.

Die Deutsche Bahn fällt immer wieder durch ausfallende Klimaanlagen in ICE-Zügen auf

. Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen,die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),arbeitet nur mit Lüftungen,hat in seinen U-Bahnen keine Klimaanlagen eingebaut. Erklärung: Sie seien »nicht wirtschaftlich und umweltschädlich«. Lesen Sie hier,wie teuer eine gute Klimaanlage ist.

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»Es gibt gute Gründe für eine Skepsis gegenüber Klimaanlagen«,sagt die Kulturwissenschaftlerin Eva Horn mit Blick auf die im deutschsprachigen Raum verbreitete Zurückhaltung gegenüber Klimageräten. »Es gibt so etwas wie kulturelle Gewohnheiten. Die Erfahrung,aus der Hitze in einen gefühlt eiskalten Raum zu kommen,ist für Deutsche ungewohnt.«

bam/dpa

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